Laut verschiedener Studien kann Singen, ob allein oder im Chor, die Lebensqualität erheblich verbessern. Für Körper und Seele gibt es positive Effekte!
Was passiert beim Singen im Körper?
Beim Singen sind rund 100 Muskeln beteiligt– vom Kehlkopf bis zum Bauch. Unter anderem das Zwerchfell und die Lunge. Die im Kehlkopf befindlichen Stimmlippen öffnen sich beim Ausatmen einen kleinen Spalt, sodass sie schwingen und wir Töne hervorbringen können. Je entspannter die Stimmlippen, desto mehr Platz hat die Luft und desto tiefer ist der Ton.
Wichtig ist auch die richtige Atemtechnik: Bei Singen wird die Bauchatmung angewandt, die tief in den Bauch geht und das Zwerchfell aktiv miteinbezieht. Beim Einatmen bewegt sich das Zwerchfell nach unten, sodass mehr Luft in die Lunge einströmen und dann wieder langsam und kontrolliert ausgeatmet werden kann.
Wie wirkt sich Singen auf den Atemapparat aus?
Häufig wird postuliert, dass Singen sich positiv auf die Lungenfunktion auswirken kann. Zwar kommen verschiedene Studien zu dem Ergebnis, dass sich Singen nicht auf die Anzahl und Dauer einzelner Atemzüge auszuwirken scheint, doch zeigt sich in einer irischen Studie, dass Singen sich sehr wohl positiv auf die körperliche Ausdauer auswirken kann. So konnten z.B. Teilnehmer einer Singgruppe mit COPD nach 8 Wochen Gesangsunterricht weitere Wege zurücklegen als davor.
Und auch emotional können Menschen von Chorarbeit und Gesangsunterricht profitieren: So zeigt die wissenschaftliche Auswertung der britischen Initiative “Singing for Lung Health” (Singen für Lungengesundheit), die unter anderem von der British Lung Foundation unterstützt wurde, dass regelmäßiger Gesangsunterricht, in den Übungen zu Körperhaltung und Atemkontrolle einfließen, die Lebensqualität der Teilnehmer wesentlich verbessert hat.
Singen für mehr Lebensfreude
Singen und vor allem die sozialen Kontakte, die damit einhergehen, scheinen sich besonders positiv auf Stress und Angst auszuwirken. Sängerinnen und Sänger berichteten bei der „Singing for Lung Health“-Initiative, dass ihnen das Singen im Chor und die Anleitung zu gesundem Atmen helfe, besser mit dem Alltag zurechtzukommen. Das Singen und die Zugehörigkeit zu einer Gesangsgruppe stärken das Selbstbewusstsein, lenken von Alltagsstress und unangenehmen Erlebnissen ab und sind Ansporn noch weitere Aktivitäten auszuprobieren, die dem Wohlbefinden und speziell der Lunge guttun.
Einfach mal ausprobieren: Singen für die Lunge
Singen – vor allem zusammen mit anderen – steigert die Lebensfreude, trägt zu einem besseren Körpergefühl bei und hilft, die Atmung besser zu kontrollieren. Alles gute Gründe, jetzt mit dem Singen anzufangen.
Keine Angst: Sie müssen kein Meistersänger und keine Operndiva sein. Das Wichtigste ist, dass Sie Freude an Musik haben. Unter Anleitung eines ausgebildeten Gesangslehrers und Chorpädagogen oder einer Gesangslehrerin und Chorleiterin lernen Sie bestimmt schnell die richtigen Techniken, um Ihre Stimme und Ihre Lunge zu stärken.